Leitlinien / Themen

Ziele, Themen und Leitlinien

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Networking & Advocacy for Inclusion
 Leitlinien und Themenfelder unserer Arbeit

Unser oberster Maßstab sind die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte sowie die UN-Konventionen über die Rechte des Kindes und der Menschen mit Behinderungen. 

 Für unsere alltägliche Arbeit haben wir Leitlinien entwickelt: 

  • Inklusion erfordert einen gesamtgesellschaftlichen Richtungswechsel zur Aufhebung exkludierender Prozesse. Eine inklusive Gesellschaft ist nicht gleichbedeutend mit einer unbestimmten Anzahl sozialer Projekte und schulpolitischer Maßnahmen. Diese sind Schritte auf dem Weg der Verwirklichung von Inklusion.

  • Inklusion setzt an den demokratischen Grundwerten an: Die Würde des Menschen definiert sich über sein Sosein, sein Wert bestimmt sich nicht über seine Leistungsfähigkeit. Jegliche moderne Anknüpfung an die nationalsozialistische Logik der „Verwertbarkeit“ von Menschen lehnt die Inclutopia ab.

  • Insofern begrüßen wir den erweiterten Inklusionsbegriff. Es gilt, zeitgleich darauf zu achten, die Grundsätze des UN-BRK konsequent umzusetzen. Wir verwehren uns insofern einer „Inklusion light“. 

  • Es gilt, jeden Menschen zu befähigen, sich als Teil der Gesellschaft definieren zu können. Die Bedarfe von Menschen, die aufgrund von Armut oder Behinderung von sozialer Exklusion bedroht sind, benötigen hinreichende Maßnahmen, um ihnen Teilhabe zu ermöglichen. Inclutopia achtet im Austausch mit ihren Partnern insbesondere auf Beachtung dieser Vorgabe aus der UN-BRK.

  • Kein Entscheid ohne Mitbestimmung der Betroffenen! Die seinerzeit mutige Forderung „Nichts über uns ohne uns“ dient uns als Richtschnur. Wir werben dafür, sich mit Hilfe der Haltung des Allyship nach Amélie Amont auf den Weg zu machen, das Ziel respektvoll, offen und wertschätzend Solidarität umzusetzen.

  • Respekt, Vertrauen, Kreativität und Neugier sind die Basis der ergebnisoffenen, prozessorientierten Arbeit der Inclutopia. Die Expertise und Erfahrung von Akademikern und Praktikern der Sozialen Arbeit und der Sonderpädagogik ziehen wir ebenso zu Rate wie die der Zielgruppen. Wir kommunizieren wertschätzend und sensibel.

  • Inclutopia schließt sich der Forderung des Deutschen Instituts für Menschenrechte nach einer Reform des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) an: „.. indem Barrierefreiheit und das Konzept der angemessenen Vorkehrungen als Diskriminierungstatbestand für private Akteure verankert werden..“* 

  • Eben dieses konstatiert zur Umsetzung des Rechts auf inklusive Bildung: „Über zwölf Jahre nach Inkrafttreten der UN-BRK muss mit Blick auf das deutsche Schulsystem jedoch festgestellt werden, dass der Umsetzungsstand weit hinter den Erwartungen zurückbleibt und die Entwicklungen trotz Inklusionsrhetorik stagnieren, wenn nicht gar rückwärtsgewandt sind.“ 
    * Auch mit diesem Standpunkt stimmen wir überein.

  • Inclutopia nutzt den Begriff des „Child Well being“ als umfassenden Begriff für „Kindeswohl“: Neben dem Kinderschutz und der Versorgung mit dem Lebensnotwendigen, stehen der Schutz vor Gewalt, somit auch vor Diskriminierung und Stigma, das Recht auf ein Aufwachsen im vertrauten Umfeld und die Rechte auf inklusive Bildung, auf Freizeit und Spiel, auf Selbstwirksamkeit und Partizipation. 

Das bewegt uns - unsere Themen:

Partizipation fordern: Lobby für Familien, Kinder und Jugendliche


Menschen mit Behinderung sind in Politik und demokratischen Parteien unterproportional vertreten. Dies lässt sich u.a. an der deutschen Geschichte erklären, die durch eine paternalistische Haltung der Fürsorge geprägt ist. Was aber im 19. und Mitte des 20. Jahrhunderts ausreichend war, muss nun weiterentwickelt werden. 

Die deutlich formulierte Forderung der Krüppelbewegung der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts war: „Nichts über uns ohne uns.“ 

Dennoch machen bis heute Betroffene, ihre Familien und vor allem Kinder und Jugendliche mit Behinderung die Erfahrung, dass ihre Expertise in politischen Gremien und zivilgesellschaftlichen Organisationen nicht ernst genommen wird.
 Menschen mit Behinderung sind in Politik und demokratischen Parteien unterproportional vertreten. Dies lässt sich u.a. an der deutschen Geschichte erklären, die durch eine paternalistische Haltung der Fürsorge geprägt ist. Was aber im 19. und Mitte des 20. Jahrhunderts ausreichend war, muss nun weiterentwickelt werden. 

Die deutlich formulierte Forderung der Krüppelbewegung der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts war: „Nichts über uns ohne uns.“ 

Dennoch machen bis heute Betroffene, ihre Familien und vor allem Kinder und Jugendliche mit Behinderung die Erfahrung, dass ihre Expertise in politischen Gremien und zivilgesellschaftlichen Organisationen nicht ernst genommen wird.


Foto: Dank an Wavebreakmedia auf iStock


Sind Schüler*innen Opfer oder Akteure? 
Folgen der pandemiebedingten Einschränkungen für vulnerable Gruppen


Zahlreiche Studien haben die schwierige Lage von Kindern und Jugendliche in Zuge der Pandemie beleuchtet. Durch lange Monate der Schulschließungen waren Schüler*innen aller Schichten und aller Schulformen von ihrer Peergroup getrennt und somit von wichtigen Erfahrungen sozialen Miteinanders. Die Öffnung der Schulen brachte neue Belastungen mit sich: Die Schüler*innen sind in der Schule fast ungeschützt dem Infektionsgeschehen ausgeliefert. Für Schüler*innen mit Vorerkrankungen ist dies kaum zumutbar.
Als „Generation Corona“ wird man vor allem die Gruppe der Kinder und Jugendlichen bezeichnen, die aufgrund schlechter technischer Infrastruktur und enger Wohnverhältnisse zuhause nicht konzentriert am Distanzunterricht teilnehmen konnten. 
 
Inclutopia möchte die unglaubliche Anpassungsleistung der Kinder und Jugendlichen in den Fokus rücken und sie darin unterstützen, ihre Anliegen vorzubringen. Pandemiesichere Angebote in Sport und Freizeit, die helfen die Folgen der pandemiebedingten Einschränkungen zu bewältigen , müssen inklusiv angelegt sein, und auch den Gruppen zugänglich gemacht werden, die nicht in bestehende Angebote eingebunden sind.
Zahlreiche Studien haben die schwierige Lage von Kindern und Jugendliche in Zuge der Pandemie beleuchtet. Durch lange Monate der Schulschließungen waren Schüler*innen aller Schichten und aller Schulformen von ihrer Peergroup getrennt und somit von wichtigen Erfahrungen sozialen Miteinanders. Die Öffnung der Schulen brachte neue Belastungen mit sich: Die Schüler*innen sind in der Schule fast ungeschützt dem Infektionsgeschehen ausgeliefert. Für Schüler*innen mit Vorerkrankungen ist dies kaum zumutbar.
Als „Generation Corona“ wird man vor allem die Gruppe der Kinder und Jugendlichen bezeichnen, die aufgrund schlechter technischer Infrastruktur und enger Wohnverhältnisse zuhause nicht konzentriert am Distanzunterricht teilnehmen konnten. 

Inclutopia möchte die unglaubliche Anpassungsleistung der Kinder und Jugendlichen in den Fokus rücken und sie darin unterstützen, ihre Anliegen vorzubringen. Pandemiesichere Angebote in Sport und Freizeit, die helfen die Folgen der pandemiebedingten Einschränkungen zu bewältigen , müssen inklusiv angelegt sein, und auch den Gruppen zugänglich gemacht werden, die nicht in bestehende Angebote eingebunden sind.


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Inklusion, Diversity und Intersektionalität

Fakt ist: Eigentlich sind alle guten Willens. 
Aber in der Praxis machen Menschen mit Behinderung, Arme und Bevölkerungsgruppen ohne Lobby, dieselben diskriminierenden Erfahrungen wie eh und je.
Inclutopia arbeitet deswegen mit dem erweiterten Inklusionsbegriff. 
Denn es gibt zahlreiche Barrieren, die für Menschen, die in Deutschland sozialisiert wurden, keine sind. 
Die Stigmatisierung armer Menschen ist gesellschaftsfähig. Armut erschwert gesellschaftliche Teilhabe und die „Schuld“ daran wird i.d.R. den Betroffenen selbst angelastet. Dies betrifft in besonderem Maß die Kinder armer Familien, denn unser Bildungssystem beschränkt die Durchlässigkeit weiterhin. 
Lesen Sie hier in Kürze das vollständige Statement. 
 Fakt ist: Eigentlich sind alle guten Willens. 
Aber in der Praxis machen Menschen mit Behinderung, Arme und Bevölkerungsgruppen ohne Lobby, dieselben diskriminierenden Erfahrungen wie eh und je.

Inclutopia arbeitet deswegen mit dem erweiterten Inklusionsbegriff. 
Denn es gibt zahlreiche Barrieren, die für Menschen, die in Deutschland sozialisiert wurden, keine sind. 
Die Stigmatisierung armer Menschen ist gesellschaftsfähig. Armut erschwert gesellschaftliche Teilhabe und die „Schuld“ daran wird i.d.R. den Betroffenen selbst angelastet. Dies betrifft in besonderem Maß die Kinder armer Familien, denn unser Bildungssystem beschränkt die Durchlässigkeit weiterhin. 

Lesen Sie hier in Kürze das vollständige Statement. 

Graphik: Alina Schmitz und Dietrich Engels (ISG) u.a. im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Teilhabebericht NRW 2020, S. 16. 


Engagiert sich die inclutopia auch für die schulische Inklusion?

P.S. Die schulische Inklusion ist tatsächlich ein Minenfeld, da sie, nachdem sie lange Zeit stiefmütterlich von der KMK vernachlässigt wurde, von manchen Schulministerien im Hauruckverfahren durchgesetzt werden sollte. Das ist nicht schiefgegangen, aber auch nicht wirklich gut gelaufen. Doch dies ist keineswegs der einzige Grund, warum immer noch viele Schüler*innen die Förderschulen besuchen und es erklärt auch nicht, warum immer mehr Schüler*innen ein sonderpädagogischer Förderbedarf zugesprochen wird, der ihnen langfristig viele Chancen verbaut einen Schulabschluss zu absolvieren. Wer sich für NRW und Köln über Inklusion in der Schule informieren möchte, kann sich an die Beratungsstelle der Stadt wenden. Auch an mittendrin e.V. geht hier kein Weg vorbei Der Verein ist 2016 aus der Elternselbsthilfe entstanden und berät und informiert Eltern und Interessierte kompetent und authentisch.

Empfohlen sei an dieser Stelle auch der Inklusionskongress, der eine gute Möglichkeit bietet, sich zur schulischen Inklusion ein breites Bild zu machen.



 P.S. Die schulische Inklusion ist tatsächlich ein Minenfeld, da sie, nachdem sie lange Zeit stiefmütterlich von der KMK vernachlässigt wurde, von manchen Schulministerien im Hauruckverfahren durchgesetzt werden sollte. Das ist nicht schiefgegangen, aber auch nicht wirklich gut gelaufen. Doch dies ist keineswegs der einzige Grund, warum immer noch viele Schüler*innen die Förderschulen besuchen und es erklärt auch nicht, warum immer mehr Schüler*innen ein sonderpädagogischer Förderbedarf zugesprochen wird, der ihnen langfristig viele Chancen verbaut einen Schulabschluss zu absolvieren. Wer sich für NRW und Köln über Inklusion in der Schule informieren möchte, kann sich die Beratungsstelle der Stadt wenden. Auch an mittendrin e.V. geht hier kein Weg vorbei Der Verein ist 2016 aus der Elternselbsthilfe entstanden und berät und informiert Eltern und Interessierte kompetent und authentisch.

Empfohlen sei an dieser Stelle auch der jährlich stattfindende Online-Inklusionskongress, der eine gute Möglichkeit bietet, sich zur schulischen Inklusion ein breites Bild zu machen.

Foto: Ionos


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